Shari Lynn Stewen (Foto: Saskia Allers)
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Interview mit Shari Lynn Stewen: „Ich bin oft sehr stolz auf die ganze Produktion“

Sie kam vom Tanz zum Gesang, studierte an der Joop van den Ende Academy und hätte sich nicht träumen lassen, dass ihr Name einmal die ganz großen Musical-CDs zieren würde: Shari Lynn Stewen. Als Nordlicht bei den Vereinigten Bühnen Wien hat sie jetzt die ehrenvolle Aufgabe, im Ensemble von „Rebecca“ neben ihrer Funktion als Swing und Cover Beatrice die Position des Dance Captains zu übernehmen. Im Interview spricht sie über ihre herausfordernde Tätigkeit, die die wenigsten Zuschauerinnen und Zuschauer genauer kennen und die im Showalltag doch so unverzichtbar ist.

War es für dich ein großer Wunsch, „Rebecca“ in Wien zu spielen? Wie hast du dich gefühlt, als die Zusage kam?
Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich jemals in „Rebecca“ spielen würde, geschweige denn hier in die Produktion passen könnte. Ich war zu Beginn offen, kam eine Runde weiter – und auf einmal stand ich im Finale. Wow! Als ich die Zusage erhielt, war es für mich einfach nur krass. Ich spiele hier in Wien zusammen mit meinem Mann (Philipp Dietrich) und wir saßen gemeinsam in Berlin auf der Couch, weil ich zu dem Zeitpunkt dort bei „Kudamm 56“ unter Vertrag war. Mein Mann erhielt den Anruf und ich bekam natürlich mit, dass sie ihm ein Angebot machten. Auf einmal hieß es: „Gibst du mich mal an Shari weiter?“ Da dachte ich, oh Gott, es passiert wirklich! (lacht) Vor allem auch noch zu hören, dass sie mich als Dance Captain haben möchten! Es ist also nicht die klassische Geschichte und ich kann wirklich sagen, es ist viel schöner, als ich gedacht hätte. Zahlreiche Kollegen und auch Freunde, mit denen ich schon mal gearbeitet habe, sind mit mir hier, und so wussten wir von Anfang an, dass es echt etwas ganz Besonderes für uns werden kann.

Du bist jetzt bei „Rebecca“ Cover Beatrice, Swing und Dance Captain, bei „Ku’damm 56“ in Berlin und bei „Schikander“ in Wien warst du bereits Assistant Dance Captain. Wie kommt man dazu, Dance Captain in einem Ensemble zu werden? Wurde es dir angeboten oder bewirbt man sich darauf?
Das ist immer unterschiedlich, es gibt nicht den typischen Weg. Zum einen muss man im Casting-Prozess ganz klar kommunizieren, dass man sich auf die Position bewirbt. Manchmal kommt es allein durch den Choreografen, der einen in der ersten Runde quasi entdeckt und merkt, dass der- oder diejenige das umsetzt, was er möchte. Die Chemie muss stimmen, da man ja doch sehr eng zusammenarbeitet. Und natürlich kommt man eher in Frage, wenn man Erfahrung mitbringt und das Ganze schon mal gemacht hat. Bei mir ist es, sage ich mal, einfach so passiert. (lacht) Bei „Schikaneder“ und „Ku’damm 56“ wurde ich gefragt, jetzt bei „Rebecca“ bot ich zum Finale den Assistant Dance Captain an, aber auch nur, wenn ich zudem ein Cover bekomme. Bei „Ku’damm 56“ hatte ich eine wichtige Position. Diese Produktion, die mir sehr am Herzen lag, zu verlassen, musste sich ja für mich auch lohnen. Dass schlussendlich der Dance Captain mit einem Cover dabei herauskam, war natürlich ein absolutes Geschenk! Liegt aber auch daran, dass ich mit Simon Eichenberger schon öfter gearbeitet habe, er mich kennt und mir jetzt das Vertrauen entgegengebracht hat.

Welche Rolle spielt deine Arbeit als Dance Captain mit Beginn eines Probenprozesses?
Ich kann nur für die Situation bei „Rebecca“ sprechen. Simon hat uns immer „Team Choreografie“ genannt: Er, Georg Prohazka, unser Assistant Dance Captain und ich. Letztendlich war ich von Beginn an Simons rechte Hand. Ich saß und stand immer neben ihm, habe versucht, alles aufzunehmen und penibel die Bewegungen und Positionen aufzuschreiben. Denn gerade bei „Rebecca“ sind die Choreografien zwar ähnlich, aber nie 100 Prozent gleich. Oftmals waren wir vor den Proben zusammen im Saal, sind Einiges noch mal durchgegangen oder haben Dinge ausprobiert, damit er schauen konnte, was gut aussieht oder was funktionieren könnte, was wir umsetzen möchten und was zum Schluss tatsächlich Sinn ergibt. Das heißt, ich war auch wirklich involviert, es im Anschluss der Cast beizubringen. Letztendlich ist man quasi das zweite Gehirn. (lacht) Er sagte immer: „Shari, wie war das noch mal?“ Und dann lag es an mir zu sagen: „Wir haben das so und so gemacht“. Mit den Proben mussten wir drei uns so tief in die Materie „Rebecca“-Choreografie einarbeiten, wie es nur irgendwie möglich war.

Hierbei geht es nicht nur um die Tanzchoreografien, sondern um jeden Bewegungsablauf, Auf- und Abgänge, richtig?
Ja, wirklich alles, auch was Requisiten betrifft: Wer hat was, wer gibt wann wo was ab und wer kommt von wo. Natürlich mussten wir in den technischen Proben noch mal genau schauen, ob das, was wir im Probenraum angedacht hatten, auch auf der Bühne funktioniert. Dafür saßen wir sogar manchmal oben im Rang für den besseren Blickwinkel. Einer meiner Lieblingsmomente bei „Rebecca“ ist zum Beispiel, als „Ich“ zu Maxim läuft, hochspringt und er sie herumwirbelt. Das ist genau auf Musik getimt und letztendlich ist das Choreografie. Solche kleinen Momente sind so schön, wenn sie funktionieren. Man freut sich, weil man denkt, niemandem wird auffallen, dass es genau so sein muss. Aber ich weiß, es muss so sein! (lacht)

Der Probenprozess für Swings läuft ja ein bisschen anders ab, als wenn man eine Haupt- oder Ensemblerolle einstudiert. Wie hast du deine Doppel-Funktion als Dance Captain und Swing hierbei ausgefüllt?
Als Dance Captain kommt man natürlich in einem Probenprozess ganz zum Schluss auf die Bühne. Wir haben mit den Swings für diese Probenzeit Prioritäten abgesprochen, so dass man nicht völlig überwältigt ist. Es gibt bei „Rebecca“ neun Frauenpositionen, das ist wirklich viel. Wir sind drei weibliche Swings, und jede hat ihren Schwerpunkt auf drei Positionen gelegt, so dass es ungefähr aufgeteilt ist. Natürlich kam es öfter vor, dass ich mal einen anderen Swing bitten musste, für mich einzuspringen. Meine Probenzeit bestand fast komplett aus Schauen, Lernen, Beibringen und letztendlich Selbstmachen, sozusagen Learning by Seeing. (lacht) Ich glaube, dafür muss man einfach der Typ sein. Für mich funktioniert es ganz gut, ich habe eigentlich alle Tracks im Kopf und weiß, wer sich wann wo aufhält und was wiederum meine Aufgabe ist. Ein bisschen wie Mathe – ich finde es einfach logisch. (lacht)

Shari Lynn Stewen (Foto: Philipp Dietrich)

Bekanntlich geht nach einer Premiere die Arbeit erst richtig los, mit all den Coverproben und Put-ins. Der Choreograf verabschiedet sich und du bist hiermit praktisch für alles zuständig? Wie sieht dein Alltag aus?
Genau, der Choreograf fährt nach der Premiere nach Hause und übergibt alles an den Dance Captain. Ab da war ich zusammen mit Georg dafür zuständig, die Put-ins für die Cover vorzubereiten und sie mit der Cast einzustudieren und zu proben. Im Alltag gibt es einen Monatsplan, und ich versuche die Swings so gerecht wie möglich einzuteilen. Aber ich schaue auch Tag für Tag. Bis zu einer gewissen Uhrzeit muss man sich krankmelden. Danach telefoniere ich meistens mit dem künstlerischen Betriebsbüro und entscheide, sollte sich irgendwas geändert haben, wen wir einsetzen können oder wer noch verfügbar ist. Auch meine eigene Position, denn natürlich bin ich genauso auf der Bühne wie alle anderen Swings. Mir ist ganz wichtig, dass wir alle wirklich gleichberechtigt sind und nicht die anderen mehr spielen müssen, nur weil ich Dance Captain bin. Wir sind ein wahnsinnig tolles Team von super erfahrenen Swings hier bei „Rebecca“. Das muss ich sagen: Alle sind großartig und auf einem unglaublich hohen Niveau! (lächelt) Wenn es möglich ist, und ich nicht jede Show spiele, schaue ich während eines Showwatches, wie sich die Vorstellung verändert. Es ist meine Aufgabe, zu überprüfen, inwiefern alles noch funktioniert und im Rahmen ist von dem, was Simon damals wollte und was zugleich eventuell ein bisschen zu weit nach außen gedehnt wurde. Das ist normal, wenn ein Stück länger gespielt wird. Zusammenfassend liegt es im Alltag an uns, dafür zu sorgen, dass die Show und die Choreografie in jeglicher Hinsicht, egal wer auf der Bühne ist, die gewünschte Qualität hat und diese auch gehalten wird.

Auch Cut-Shows zu schreiben, fällt als Dance Captain in deinen Aufgabenbereich. Wonach entscheidet man, welchen Track man cuttet?
Ich schaue, welche Position ich am ehesten aus der Formation herausnehmen kann. Dabei entscheide ich nach dem optisch schönsten möglichen Cut. Hierbei kommt es immer darauf an, ob die Ensemble-Firstcast auf der Bühne steht oder ob Swings mit dabei sind. Selten haben wir einen Cut zweimal gespielt, jeder Tag ist anders. Sobald ich Swings auf der Bühne habe, kann ich die natürlich springen lassen. Dabei passiert es schon mal, dass man als Darsteller in einer Nummer zwei bis drei Tracks macht und nicht auf der Position endet, auf der man begonnen hat. Das ist immer sehr praktisch für mich, weil es mir mehr Möglichkeiten gibt und ich versuchen kann, das optisch Schönste herauszuholen. Es ist ja letztendlich meine Aufgabe, der Zuschauer soll schließlich nicht sehen, dass in der Mitte links jemand fehlt. (lacht) Der Vorteil von „Rebecca“ ist, dass wir ein großes Ensemble haben und es bei 30 Leuten auf der Bühne weniger auffällt, wenn ein paar nicht da sind.

Gibt es bei „Rebecca“ Szenen, die in so einem Fall besonders herausfordernd sind?
Ja! Ja! (lacht) „Die neue Mrs. de Winter“-Reprise im zweiten Akt zum Beispiel. „Schleppt, schleift und schiebt“, nenne ich es immer. (lacht) Diese Szene ist am schwierigsten zu cutten, weil man niemanden so richtig herausnehmen kann, ohne direkt die ganze Choreografie zu ändern. Denn das ist ja das, was ich eigentlich nicht machen möchte. Hier tritt jeder zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt auf und übergibt Requisiten – ein absoluter Rattenschwanz. Wenn eine Position fehlt, haben fünf Leute ein Problem. Zusätzlich sind es zu wenig Gegenstände auf der Bühne. In meiner Planung beginne ich am Ende: Ich kenne die Schlussposition der Person und gehe dann Schritt für Schritt durch, wen sie trifft und wem sie was übergibt. Auch durften wir hier, sofern es möglich war, Männer-Swings auf Frauenpositionen setzen und umgekehrt. All das ist Knobeln für mich. (lacht)

Vor Kurzem hast du auf Instagram erzählt, dass ihr auf Bühnen-Notfälle vorbereitet werdet. Was darfst du verraten, wie wird hier im Ernstfall gehandelt?
Ja, es gibt wirklich eine Notversion, wenn zum Beispiel Kulissen nicht mehr fahren oder die Treppe sich nicht mehr bewegt. Das Erstmeeting war zwischen den Technischen Leitern, dem Künstlerischen Leiter, dem Leiter der Dresser und mir, um zu prüfen, was, wie, wo realistisch ist und umgesetzt werden kann. Im Anschluss wurde ein Plan mit allen Möglichkeiten aus allen Abteilungen erarbeitet, zusammengetragen und der Cast vorgestellt. Wir probten das Ganze einmal und haben besprochen, wie im Notfall zu handeln ist und wir sicher die Show zu Ende spielen können. Die Sicherheit auf der Bühne ist das Wichtigste von allem. Jeder, der bei „Rebecca“ schon mal war, weiß, was für riesige und schwere Wände dort hoch- und runterfahren. Alle auf und hinter der Bühne müssen hier genau Kenntnis darüber haben, wo sie hingehen können und was im Ernstfall zu tun ist. Es ist ein Zusammenspiel des ganzen Theaters – und das zeigt letztendlich auch die Qualität des Hauses.

Was liebst du am meisten an deiner Position als Dance Captain, was begeistert und was erfüllt dich?
Ich bin oft sehr stolz auf die ganze Produktion. Ja, ich bin einfach stolz auf die Qualität. Wenn ich draußen von Zuschauern höre, dass das Ensemble wirklich toll war, denke ich immer: „Ja, danke!“ (lacht) Die sind auch großartig, und ich freue mich so sehr, dass ich einen kleinen Teil dazu beitragen kann. Mich erfüllt es am allermeisten, wenn von außen wahrgenommen wird, was die Darsteller leisten. Und dass es eben nicht nur um Maxim, „Ich“ und Mrs. Danvers geht, sondern auch um die Leute, die dieses Haus und die Bühne mit Leben füllen.

Shari Lynn Stewen (Foto: Philipp Dietrich)

Ursprünglich stammst du aus dem Norden, hast in Hamburg Musical studiert und bist jetzt zum dritten Mal – nach „Der Besuch der alten Dame“ und „Schikaneder“ – gemeinsam mit deinem Mann, der ebenfalls Teil von „Rebecca“ ist, bei den Vereinigten Bühnen Wien. Wie ist es, als Nordlicht in Wien zu leben?
Anders. (lacht) Ich meine, Wien ist eine wunderschöne Stadt. Und ich genieße es auch, vor allem, weil wir gemeinsam hier sind. Aber ich vermisse die Nähe zum Meer. Ich liebe in Hamburg den Hafen oder die Möglichkeit, einfach mal an die Nord- oder auch an die Ostsee fahren zu können. Das ist für mich Freiheit, das hat was mit Ruhe zu tun und das ist etwas, was ich persönlich hier jetzt nicht ganz so finde. Was ja aber auch vollkommen in Ordnung ist. Ich freue mich einfach, wenn ich mal wieder nach Hause komme, all die Orte besuchen kann und dann hierher mit neuer Kraft zurückkehre.

Hast du Lieblingsorte in Wien und was schätzt du dort ganz besonders?
Ich mag den Bereich der alten Donau sehr gern. Hier haben wir letztes Jahr auch eine längere Radtour gemacht. Ansonsten gefallen mir all die schönen Cafés. Die Café-Kultur finde ich richtig gut! Wir nehmen uns immer mal vor, ein neues zu entdecken und auszuprobieren. Auch liegt alles nah beieinander, immer einen Spaziergang wert. In Berlin konnte ich leider so gut wie gar nichts von der Stadt entdecken, weil „Ku’damm 56“ so unfassbar intensive Monate waren und wir unglaublich viele Proben hatten. Eigentlich richtig schade. Aber trotzdem hatte ich eine der allerschönsten Zeiten dort.

Hast du während der Corona-Zeit gedacht, dass es beruflich so schön für dich weiter gehen wird? Was half dir, positiv zu bleiben?
Nein, überhaupt nicht. Ich bin total dankbar, dass das alles so gekommen ist. Während Corona habe ich mich einfach mit ganz vielen anderen Dingen beschäftigt. Ich wollte nicht auf mein Glück warten und habe weitergemacht, auch wenn es nicht direkt in meinem Beruf war. Ich habe mir einen Nebenjob gesucht und als Selbstständige gearbeitet, so dass meine Tage voll waren. Auch fing ich an, Politikwissenschaften zu studieren, weil ich dachte, vielleicht könnte ich noch in eine ganz andere Richtung gehen als Musical. Und jetzt? Jetzt schaffe ich mein Studium gerade gar nicht, weil ich so erfüllt bin von meinem Beruf und es einfach so sehr genieße, hier zu sein und meine ganze Konzentration und Energie darin zu bündeln. Dass alles letztendlich so kam, war einfach großes Glück.

Auf deiner Webseite habe ich folgende wunderbare Worte gefunden: „Mein Herz schlägt für Musik, für Worte, für all die schönen Dinge, die einen Menschen berühren und in jegliche Emotionen abholen können.“ Nimmst du das auch für dich Abend für Abend mit auf die Bühne?
In den meisten Fällen ja. Natürlich schaffe ich es mehr, wenn ich in einer Rolle zu der Geschichte beitragen kann, denn als Swing ist man oftmals eher damit beschäftigt, all die Abläufe im Kopf zu behalten. (lacht) Aber mein Lehrer, mein Mentor aus der Schule, Perrin Manzer Allen, hat uns in der Ausbildung etwas mit auf den Weg gegeben, woran ich eigentlich jeden Tag denke: „Es gibt immer jemanden, der das erste Mal im Theater ist und auch das letzte Mal – beide haben es verdient, dass du dein Bestes gibst.“ Und das ist quasi das, was ich täglich mitnehme. (lächelt)

Wow! Da bekommt man ja eine richtige Gänsehaut. Wie gelingt es dir, die Liebe für deinen Beruf als Musicaldarstellerin immer wieder neu zu entdecken und zu genießen?
Wenn du jetzt du 15-jährige Shari gefragt hättest, hätte sie nie gedacht, dass sie hier jetzt sitzen und einmal in Wien spielen würde. Natürlich war die Hoffnung immer da. Aber dass mein Name auch in diesen ganzen CDs steht, die ich damals gehört habe (lacht), ist schon etwas, was mich sehr stolz macht. Der schönste Moment ist für mich der Moment beim Schlussapplaus, wenn ich nach oben bis in den zweiten Rang schaue und mir denke: Wow! Ihr seid alle hier, wie toll! Am stärksten hatte ich dieses Gefühl bei „Ku’damm 56“, als wir am Schluss alle gemeinsam hüpfend auf der Bühne in diesem wunderschönen Theater „Berlin, Berlin“ gesungen haben. Wie die Leute mitgegangen sind! Das war so ein geiles Ende, danach war ich jedes Mal so erfüllt! Und das ist dann doch all das wert, die Tränen, die Traurigkeit oder die Frustration. Denn auch wenn ich jetzt glücklich bin, hier zu sein und so viele Wünsche sich erfüllt haben: Davor waren eben aber auch zehn Auditions, die nicht funktioniert haben. Das ist normal in unserem Beruf. Trotzdem tut es jedes Mal aufs Neue weh. Umso schöner ist es dann, wenn man auf so einer Bühne stehen darf und nach oben schaut. Für diese Momente bin ich so dankbar.

Interview: Katharina Karsunke

Katharina Karsunke ist Sozial- und Theaterpädagogin, hat jahrelang Theater gespielt, aber auch Kindertheaterstücke geschrieben und inszeniert. Ihre Liebe fürs Theater und ihre Leidenschaft fürs Schreiben kombiniert sie bei kulturfeder.de als Autorin.