Theatersaison in München – Premieren, Opern und Musicals der kommenden Monate
Der Spielplan der bayerischen Landeshauptstadt bietet in den kommenden Monaten eine breite Auswahl an Inszenierungen. Die Hauptbühnen der Stadt präsentieren Premieren verschiedener Genres – von klassischen Dramen bis zu modernen Musicals. Das Publikum reist aus benachbarten Regionen an, während lokale Theaterliebhaber den Spielplan so aufmerksam verfolgen wie wettanbieter österreich Sportergebnisse.
Residenztheater setzt auf bewährte Klassiker
Das Bayerische Staatstheater präsentiert mehrere Inszenierungen nach bekannten Texten. „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horváth spielt auf dem Oktoberfest zur Zeit der Wirtschaftskrise. Ein arbeitsloser Chauffeur und seine Freundin, eine Büroangestellte, versuchen ihre Beziehung aufrechtzuerhalten, während ringsum erzwungene Fröhlichkeit herrscht. Das Stück wurde 1932 geschrieben, doch die Themen Jobverlust und Druck der Umstände klingen vertraut.
„Nach Mitternacht“ nach dem Roman von Irmgard Keun zeigt zwei Tage im Leben der neunzehnjährigen Sanna im Berlin des Jahres 1936. Die Heldin findet Zuflucht bei ihrem Bruder, einem Schriftsteller auf der „schwarzen Liste“, und bemerkt allmählich, wie sich die Ideologie in den Alltag einschleicht. Regisseurin Elsa-Sophie Jach inszenierte „Romeo und Julia“ und verlagerte den Akzent von der Familienfehde auf die Geschlechterrollen in Shakespeares Tragödie.
Nationaltheater plant sechs Opern
Die Bayerische Staatsoper plant eine intensive Saison. „Die Nacht vor Weihnachten“ von Rimski-Korsakow nach der Erzählung von Gogol eröffnet das Winterprogramm. Der Februar bringt Gounods „Faust“ über den Pakt mit dem Teufel, der März Verdis „Rigoletto“ über den Hofnarren und seine Tochter.
Der Mai des kommenden Jahres ist für die Weltpremiere von Brett Deans Oper „Of One Blood“ über die Konfrontation zwischen Maria Stuart und Elisabeth Tudor geplant. Der Komponist verwendete Texte der Königinnen selbst und Dokumente aus dem 16. Jahrhundert. Der Juni eröffnet Wagners „Walküre“ – den ersten Tag des monumentalen Zyklus „Der Ring des Nibelungen“. Der Juli beschließt die Saison mit Händels barocker „Alcina“ nach dem Epos von Ariost.
Gärtnerplatztheater setzt auf Musicals
Das Staatstheater am Gärtnerplatz bietet ein populäres Repertoire. Mozarts „Zauberflöte“ richtet sich an ein Familienpublikum. Der Januar empfängt die Zuschauer mit dem Musical „My Fair Lady“ nach dem Stück von George Bernard Shaw über die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle, die ein Phonetikprofessor in korrekter Aussprache und Manieren unterrichtet.
Der März bringt das musikalische Märchen „Der kleine Prinz“ mit Musik von Philipp Manuel Gutman nach dem Buch von Saint-Exupéry. Der Mai wird zum Monat der Premiere von „Les Misérables“ von Boublil und Schönberg – dem Musical über Jean Valjean und die Französische Revolution, das seit der Pariser Aufführung von 1980 ausverkaufte Häuser verzeichnet.
Der Nussknacker verließ die Bühne
Das traditionelle Weihnachtsballett erhielt ein ungewöhnliches Vorführformat. Das Londoner Royal Opera House übertrug seine Inszenierung des Choreografen Peter Wright in Münchner Kinos. Die Live-Übertragung fand am 10. Dezember in neun Kinosälen der Stadt statt, darunter Gloria Filmpalast und Neues Rex. Eine Wiederholung ist für den 11. Januar in der Astor Filmlounge angesetzt. Die Geschichte der mutigen Clara, die gegen den Mäusekönig kämpft, um den verwandelten Nussknacker zu retten, dauert zwei Stunden und zwanzig Minuten mit Pause.
Deutsches Theater empfängt Gastspiele
Die größte Gastspiel-Bühne Deutschlands in der Schwanthalerstraße zeigt ein vielfältiges Programm. Im Winter läuft das Musical „Die Päpstin“ über eine Frau, die im Mittelalter Papst wurde. Das Frühlingsprogramm umfasst:
- „Standldiridari“ vom Landstorfer Ensemble – ein Stück über das Leben des Münchner Viktualienmarkts zwischen Tradition und Kommerz.
- Den Jazzabend „Meet me under the Polar Lights“ mit einer finnischen Sängerin und nordischem Musikprogramm.
- „Peter und der Wolf“ von Prokofjew für ein junges Publikum in der Aufführung der Münchner Kammeroper.
Im Herbst 2026 zeigt das Theater die deutsche Version des Disney-Musicals „Der Glöckner von Notre Dame“ in der Inszenierung des Budapester Operettentheaters. Das Musical dauert fast drei Stunden mit Pause.
Kammerspiele wählen das Experiment
Das Münchner Kammerspieltheater in der Maximilianstraße bietet einen unkonventionellen Blick auf bekannte Stoffe. „Wallenstein“ nach Schiller nannten die Regisseure ein „blutiges Festmahl in sieben Gängen“ – die Geschichte des erfolgreichen Feldherrn wird durch moderne Konflikte und Machtstrukturen betrachtet. Das Stück „Bevor ich es vergesse“ nach dem Roman von Anna Pauly zeigt eine Frau, die die Angelegenheiten ihres verstorbenen Vaters regelt und sich mit der Bürokratie der Bestattung konfrontiert sieht.
„Sauhund“ versetzt die Zuschauer in die Münchner 80er Jahre. Der Held ist ein junger Schwuler vom Land, der nach Leben in der Stadt dürstet, wo Franz Josef Strauß, Freddie Mercury und Rainer Werner Fassbinder gleichzeitig existieren. Maximilian Schafroth vermischt in „Aufwachsen oder Weichheit“ Theater, Kabarett und Musik und schafft einen Dialog zwischen Land und Landeshauptstadt.
Die Theatersaison in München umfasst verschiedene Genres und Ansätze – von konservativen Inszenierungen bis zu radikalen Experimenten. Tickets für die meisten Aufführungen sind auf den offiziellen Websites der Theater erhältlich.