Theater Osnabrück (Foto: Dominik Lapp)
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Die Welt der Tischspiele und der hohen Einsätze spielt häufig eine große Rolle in Theaterstücken und Musicals

Glücksspiel ergibt in der Geschichte der Menschheit schon immer eine wichtige Rolle und ist seit Anbeginn der Zeit ein großer Aspekt des Lebens. Es ist demnach kein Wunder, dass hohe Einsätze, Tisch- und Automatenspiele sowie der Nervenkitzel im Casino regelmäßig in Theaterstücken und Musicals thematisiert werden. Schließlich bilden die Theater- und Musicalproduktionen viele Facetten des menschlichen Lebens ab und fangen diese ein. Die Casino-Branche wird daher als Szenenbild häufig verwendet, wenn eine besonders spannende Stimmung erzeugt werden soll.

Für diesen Einsatz und das Widerspiegeln des Casino-Lifestyles wurden viele Produktionen von den Kritikern gefeiert. Im Theater oder im Musical wird nicht nur Glücksspiel im Casino in den Handlungsmittelpunkt gerückt, der Bereich Sportwetten fand schon seine Berechtigung. Oftmals sind diese Produktionen gespickt mit Nervenkitzel und viel Drama. Das mag ein weiterer Grund sein, warum diese Thematik so beliebt ist und von den Zuschauern frenetisch gefeiert wird.

Wie die Spannung kreiert wird

Für alle Kunstformen im Film, Theater und Musical ist es besonders wichtig, einen Spannungsbogen zu erzeugen. Vor allem die Dramatik ist entscheidend, wenn eine Produktion die Zuschauer fesseln und in ihren Bann ziehen soll. Schließlich sollen die Menschen nicht nur zuschauen, sondern Teil der Handlung werden. Um die Gäste einer Vorstellung mit auf die Reise zu nehmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Spannung aufrechterhalten werden kann. Im Folgenden werden einige Möglichkeiten vorgestellt. Wer die Zuschauer wirklich erreichen will, muss es schaffen, im Kopf der Menschen Fragen aufzuwerfen. Schon in den ersten fünf Minuten sollen beim Publikum Fragen aufkommen, die das Stück zu beantworten sucht.

Ein wichtiger Aspekt kann es dabei sein, nicht alle Unklarheiten auf einmal zu beseitigen. Das Zurückhalten von Informationen kann dafür sorgen, dass die Zuschauer unbedingt wissen wollen, „wie es am Ende ausgeht“. Für einen solchen Coup innerhalb eines Dramas sorgen Konflikte der Hauptakteure entweder untereinander oder im Kampf mit sich selbst. Ähnliches gilt für die Inferenz, das in den Raum Werfen von Annahmen, die das Publikum während der Aufführung versuchen wird, für sich selbst zu beantworten. Man beachtet all diese Hinweise, dann ergeben sich acht Schritte, mit denen man effizient dramatische Spannung erzeugen kann.

Kultur (Foto: Dominik Lapp)

Zunächst muss ein Konflikt entwickelt werden, in dem sich die Charaktere, die möglichst authentisch sein müssen, befinden. Wichtig ist, dass die Hauptpersonen entgegengesetzte Ziele haben. Zwischen dem Erhöhen der Einsätze und dem Abflachen und Ansteigen der Spannung müssen Zuschauer immer wieder vor unbeantwortete Fragen gestellt werden. Das macht man, um sie immer wieder an das Stück zu binden. Des Weiteren sorgen interne und externe Konflikte mit weiteren Spannungsquellen für den großen Coup am Ende der Geschichte. Der Schlussakkord sollte außerdem kurzgehalten werden, denn der Spannungslosen, der sich langsam aufgebaut hat, findet in der letzten Szene ein jähes Ende.

Glücksspiel im Theater

Theater setzt auf die Abbildung des wahren Lebens. Aus diesem Grund passt die Theaterwelt so gut zur Glücksspielbranche, denn hier gibt es von allem etwas, egal ob Drama, Komik, Romanzen oder Action. Es ist daher wenig verwunderlich, dass so viele Stücke das Thema Casino, Tisch- und Automatenspiele oder Sportwetten aufgreifen. In den meisten Fällen werden die bekanntesten Spiele wie Poker, Roulette, Blackjack oder Baccarat behandelt. Der Grund dafür ist das meiste Potenzial für fesselnde Spannung seitens der Zuschauer dort verborgen. Heutzutage wird viel im Online Casino gespielt. Im Netz können die beliebtesten Games, egal ob am Tisch oder dem Automaten, ausprobiert und das eigene Glück auf die Probe gestellt werden. Angebote wie ein 14 Euro Bonus ohne Einzahlung machen die Portale im World Wide Web noch beliebter.

In der Glücksspielwelt zu Hause ist zum Beispiel „Eine Straßenbahn namens Desire“ von Tennessee Williams, in dem Poker eine zentrale Rolle spielt. Hinzukommt der Konflikt, in dem sich die Hauptcharaktere befinden. Sehr bekannt ist „Das seltsame Paar“ von Neil Simon, in dem das Thema Poker für die hauptsächliche Handlung verantwortlich ist. Hier geht es um eine Gruppe Menschen, die geeint durch das Kartenspiel verschiedene Konflikte bewältigen muss. „House of Games“ von David Mamet wurde ursprünglich verfilmt und erst viel später als Theaterstück uraufgeführt. Ein Liebespaar wird hier durch Betrug, Tricks, Kriminalität und vor allem Pokerspiel in einem Hinterzimmer auf die Probe gestellt. Nennenswert ist „Rosencrantz und Güldenstern sind tot“ von Tom Stoppard, das als eines der bekanntesten Werke des 20. Jahrhunderts gilt. Die Charaktere riskieren dabei bei Wetten und dem Münzwurf alles. Im Grunde behandelt das Stück die Determiniertheit des Lebens selbst, die im Glücksspiel seinen Ausdruck findet. Man sieht, dass Poker einer der am meisten aufgegriffenen Gegenstände auf der Theaterbühne ist, wenn es um Glücksspiel geht.

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