Bühne (Foto: Lapp)
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Theaterstücke, die das Thema Glücksspiel beinhalten

Das Leben schreibt die besten Geschichten. Genau darum geht es bei den Theaterstücken, die im Grunde gelungene Adaptionen des Lebens darstellen. Auf den großen und kleinen Bühnen der Welt finden sich Geschichten, die vor keinen Themen zurückschrecken. Glücksspiel ist genauso ein Thema. In vielen der größten Theaterstücke der Vergangenheit und Gegenwart ist es gern gewähltes, zentrales Thema. Im Folgenden werden die wichtigsten Vertreter aus den Bereichen Theater und Film vorgestellt, die sich dem Thema Glücksspiel annehmen.

Dabei ist häufig zu sehen, dass Glücksspiele ganz normaler Bestandteil des Lebens sind. Die Einflussnahme der Darstellung des Glücksspiels in der Kunst auf die gesellschaftliche Wahrnehmung und Akzeptanz der Vor- und Nachteile des Spielens sind deutlich. In der Gegenwart lassen sich die gezeigten Casinoszenen leicht mit den heutigen Möglichkeiten der Online Casinos, wie etwa einem Apple Pay Casino, vergleichen. Damit sind und bleiben die Theaterstücke und Filme weiterhin zeitlos und aktuell!

Geschichten vom Blackjack

Die Ein-Mann-Show wurde vom Autor Richard Holdsworth geschrieben. Ursprünglich sollten unterschiedliche Geschichten rund um Blackjack von verschiedenen Schauspielern verkörpert werden. In den Vorbereitungen des Theaterstücks entschied man sich kurzerhand für einen Protagonisten, der verschiedene Charaktere verkörpert. Jeder von ihnen hat einen individuellen Bezug zum Thema Blackjack. Die Wahl des Protagonisten fiel auf Alex Moran, der einen Black-Jack-Croupier spielt. Er agiert mit den Spielern und enthüllt dabei deren tiefste Geheimnisse. Auf diese Weise verdeutlicht das Theaterstück im klassischen Anthologiestil die Zusammenhänge der Dramen am Casinotisch.

Während des Stücks wird am echten Casinotisch Blackjack mit hohen Einsätzen gespielt. Theaterbesucher erhalten einen intensiven Einblick in die Welt der Spieler und deren Einzelschicksale. Die Erstaufführung erfolgte im New Continental/Preston. Das Theaterstück schaffte es ins Programm des BBC Radio Lancashire und des Edinburgh Fringe Festivals. Das Theaterstück kann dem Realismus und schwarzen Humor zugewiesen werden. Die Erstaufführung fand im Jahr 2010 statt.

Endstation Sehnsucht

Bereits zu Beginn und am Ende des Theaterstücks finden intensive Pokerszenen statt. Sie umrahmen die Geschichte. Blanche DuBois zieht in der Zeit der späten 1940er-Jahre zu ihrer Schwester Stella nach New Orleans und deren gewalttätigen Mann Stanley. Im Laufe des Stücks machen die Darstellerinnen dramatische Veränderungen durch. Vor allem Blanche scheint ihr Verstand und den Glauben ans Glück ein für alle Mal zu verlieren. Der Charakter von Stanley bleibt das gesamte Stück über vergleichsweise gleich und soll die Unveränderbarkeit seines Charakters zeigen.

Die Geschichte mündet in die katastrophale Konfrontation von Realität, Fantasie und Wahnsinn. In der Interpretation als Film wurde Marlon Brando unsterblich. Zudem erschien das Stück 1995 als Oper in drei Akten. Der Autor des prämierten, schockierenden und hitzigen Theaterstücks ist Tennessee Williams. Er schuf ein Werk, das zu den einflussreichsten des 20. Jahrhunderts zählt. Die Uraufführung fand am 3. Dezember 1947 am Broadway in New York statt.

Foto: Dominik Lapp

Das seltsame Paar

Zentrum des Theaterstücks sind zwei Mitbewohner, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Während Felix Ungar verklemmt und gepflegt ist, zeigt sich Oscar Madison als locker und chaotisch. Die beiden Männer kommen zusammen, weil Felix von seiner Frau aus der Wohnung geworfen wird und bei Oscar einzieht. Oscar ist ein Lebemann, der es sich mit Glücksspielen gut gehen lässt. Immer wieder finden realistische Spiele im Casino ihren Platz innerhalb der Geschichte.

Felix ist das komplette Gegenteil, vor allem unfähig etwas zu genießen. Stattdessen kritisiert und verbessert er alles und jeden. Als er Oscar damit zu sehr auf die Nerven geht, wirft dieser ihn raus. Kurz darauf merkt er an, dass er von Felix viel gelernt hat. In der Erstbesetzung spielte Art Carney Felix Unger und Walter Matthau Oscar Matthau. Der Autor der Komödie ist Neil Simon. Die Premiere erfolgte in 1965 am Broadway. In 1968 folgten die Verfilmung und in den 1970er-Jahren die TV-Serienproduktion.

Haus der Spiele

„House of Games“ ist ein Film, der dem Thriller-Genre im Stil Neo-Noir zugewiesen werden kann. Protagonistin ist die Psychiaterin Margaret Ford. Ihr Patient Billy hat hohe Spielschulden und möchte sich umbringen. Die Handlung führt die Zuschauer in die Billardhalle „House of Games“. Dort trifft Margeret auf Mike, dem Billy das Geld schuldet. Sie stimmt zu, ihn in einem Hinterzimmer zu einem Pokerspiel zu begleiten. Anschließend sollen die Schulden von Billy gestrichen werden.

Margeret taucht immer tiefer in die betrügerischen Machenschaften ein und möchte darüber ein Buch schreiben. Sie kommt mit Mike zusammen, taucht in Glücksspiele und betrügerische Pläne ein. Es zeigt sich, dass Mike Margeret und ihre Werte zu helfen ausnutzt. Viele Szenen stellen sich als Fake-Szenen heraus, die sie um ihr Geld bringen sollten. Autor und Regisseur ist David Mamet. Der Film kam am 11. Oktober 1987 in die Kinos. In den Hauptrollen sind Joe Mantegna und Lindsay Crouse.

Rosencrantz und Guildenstern sind tot

Die Tragikomödie des Autors Tom Stoppard kann als absurd und existenziell beschrieben werden. Sie wurde im am 24. August 1966 im Rahmen der Edinburgh Festival Fringe erstmalig vorgeführt. Stoppard griff bei den Hauptfiguren auf die Nebenfiguren aus Hamlet (Shakespeare) in Form der Höflinge Rosencrantz und Guildenstern zurück. Es gibt Bogenschläge zu „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett. Die beiden werden in ihrem Alltag begleitet, in dem sie zu Beginn des Stücks mit Münzen gespielt wird. Mit 77 Gewinnen scheint Rosencrantz das Glück klar auf seiner Seite zu haben. Nachdem er immer auf Kopf setzt, wirft er den Gedanken auf, die Welt würde vom Zufall regiert. Er lenkt gegenüber Guildenstern ein und weist auf die zusätzliche Existenz des Determinismus hin. Damit spielt er auf die Vorbestimmung aller Handlungen und Geschehnisse hin.

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